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Literatur zu Zeit-Themen

Zeit-Literatur möchte über neu erschienene Bücher, Zeitschriften, usw., die lesenswert erscheinen, jeweils aktuell und mehrmals jährlich informieren. Sie finden hier Leseempfehlungen für wissenschaftliche Zeit-Fachliteratur, Sachbücher, die sich dem Thema Zeit widmen sowie auch von Zeit-Erlesenem für Muße-Stunden.

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Zeitschrift

Zeitenwende und Zeitenende
Zeitpolitisches Magazin Nr. 44

Juli 2024
Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik (DGfZP)

Wie nehmen Menschen die gegenwärtigen Umbrüche und Katastrophen wahr und wie gehen sie damit um? Welche Problemstellen der Zeitenwende erfordern zeitpolitisches Denken und Handeln? In welcher Hinsicht sind Maßnahmen zur Verhinderung des im fortschreitenden Klimawandel drohenden Zeitenendes zeitpolitisch? In diesem ZpM werden Fragen danach aus sozial­wissenschaftlichen, meteorologischen, ökonomischen und psycho­logischen Blickwinkeln gestellt und nach Antworten gesucht.  (Website der DGfZP)

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Janin Afken

Lesbische* Eigenzeiten
Temporalität in der feministischen* Literatur
der DDR und BRD, 1971-1983

2024
Bielefeld: transkript Verlag

Welche Rolle spielt Temporalität in der Literatur? Aufbauend auf der soziologischen Arbeit Helga Nowotnys überträgt Janin Afken erstmals das Konzept der »Eigenzeiten« auf die bislang in der Forschung vernachlässigte lesbisch*-feministische* Literatur der 1970er Jahre. In einer vergleichenden Analyse von sechs Werken aus der BRD und der DDR setzt sie den Fokus sowohl auf das performative Erschreiben alternativer (lesbischer*) Wirklichkeiten jenseits der heteronormativ-patriarchalen Zeitökonomie als auch auf die Reflexion der Schreibprozesse – und entwickelt die Darstellung diverser Zeitmodelle im Sinne einer queeren Literaturwissenschaft weiter. (Verlagstext)

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Margareta Steinrücke, Beate Zimpelmann (Hrsg.)

Weniger arbeiten, mehr Leben!
Die neue Aktualität von Arbeitszeitverkürzung

2024
Hamburg: VSA Verlag

Nach einem Vierteljahrhundert Schweigen ist Arbeitszeitverkürzung wieder in aller Munde: Viele Unternehmen führen die Viertagewoche ein, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, die IG Metall fordert für die Stahlindustrie die Viertage-/32-Stundenwoche mit vollem Lohnausgleich. Und immer mehr junge Leute wollen einfach nicht mehr so viel arbeiten, dafür aber sinnvoll, und mit einer geschlechtergerechten Verteilung auch von Haus- und Sorgearbeit. Ein Neustart in Sachen Arbeitszeitverkürzung ist notwendig, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern, sie fair und sicher zu gestalten – im Interesse einer lebenswerten Zukunft.
Den verschiedenen Facetten einer Arbeitszeitverkürzung, den Triebkräften und Bewegungen sie zu realisieren, gehen die Autor*innen aus Gewerkschaft, Wissenschaft und sozialen Bewegungen nach. Wir benötigen heute für die Herstellung notwendiger Güter nur noch etwa die Hälfte der Zeit wie im Jahr 1960, als noch 48 Stunden gearbeitet wurde; insofern könnte die Arbeitszeit heute sogar Richtung 20-Stunden-Woche tendieren. Klar wird: Ohne Arbeitszeitverkürzung werden sich die drängenden Probleme der Menschen heute nicht lösen lassen, sei es die sozial gerechte Bewältigung der Klimakrise, die geschlechtergerechte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder die Angst vor Arbeitsplatzverlust und Abstieg, der die Menschen in die Arme der Rechten oder einfach in die Politikverdrossenheit führt. (Verlagstext)

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Jürgen P. Rinderspacher

Politik im Zeitnotstand.
Katastrophen, Krisen, Kriege, Transformationsprozesse

2024
Opladen – Berlin – Toronto: Verlag Barbara Budrich

Zeitdruck ist zur zentralen Herausforderung für politisches Handeln geworden. Katastrophen, Krisen, Kriege und der große Transformationsprozess hin zur Klimaneutralität überlagern sich und gewähren wenig Spielraum für Kommunikation und demokratische Prozesse. Freiheit, Wohlstand und nicht zuletzt das Recht auf eigene Zeit scheinen durch die Gegenmaßnahmen der politisch Verantwortlichen immer öfter in Frage gestellt. Wenn allerdings nicht rechtzeitig gehandelt wird, sind diese Güter ebenfalls bedroht. Gibt es Wege, die aus diesem Rechtzeitigkeits-Dilemma herausführen? (Verlagstext)

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Roman Krznaric

Der gute Vorfahr.
Langfristiges Denken in einer kurzlebigen Welt

2024
Köln: Dumont Verlag

Wir leben in einer Zeit, die vom kurzfristigen Denken beherrscht wird. Aber in fünfzig, in hundert, in fünfhundert Jahren werden immer noch Menschen auf unserem Planeten leben, arbeiten, lieben und träumen. Sie alle werden tiefgreifend davon beeinflusst sein, wie wir heute handeln. Die größte Frage, vor der jeder von uns steht, lautet also: Wie können wir gute Vorfahren sein? Roman Krznaric hat die Antwort. Von bahnbrechenden Konzepten wie dem »Kathedralendenken« über Zukunftsräte in Japan bis hin zu einer Bibliothek in Norwegen, die erst 2114 ihre Pforten öffnet, um einhundert bis dahin unveröffentlichte literarische Werke zu präsentieren: Inspiriert von Lösungen aus der ganzen Welt, erklärt er, wie wir lernen können, heute langfristig zu denken, um ein besseres Morgen zu schaffen.
Der Pfad des guten Vorfahren liegt vor uns. Wir müssen ihn jetzt beschreiten. (Verlagstext)

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Ausstellungskatalog
Zürcher Kunstgesellschaft (Hrsg.) 

Zeit – Von Dürer bis Bonvicini

2023
Zürich: Snoek

Mit Beiträgen von Ann Demeester, Cathérine Hug, Monika Leonhardt, Mónica Bello, Sébastian Vivas, Interviews: Rüdiger Safranski & Stefan Zweifel, Anna Magdalena Elsner & Helga Nowotny, Cathérine Hug & Josef Teichmann Nathalie Marielloni

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Antje Flade

Zeitpsychologie.
Der Einfluss der Zeit auf das menschliche Erleben
und Handeln

2023
Wiesbaden: Springer Verlag

Waiting is an inescapable part of life in modern societies. Die Psychologie der Zeit befasst sich mit einem Phänomen, auf das aus wahrgenommenen Veränderungen geschlossen wird. Zeit gibt es nur, wenn sich etwas verändert. Weil Veränderungen immer irgendwo stattfinden, hängen das Wann und das Wo untrennbar miteinander zusammen, was sich in den Begriffen Zeitraum und Raumzeit widerspiegelt. Ein Buch über Zeitpsychologie soll sensibilisieren, indem die Bedeutung der „vierten Dimension“ im alltäglichen Erleben und Handeln bewusst wird, die sich im Unterschied zum dreidimensionalen Raum der unmittelbaren Wahrnehmung entzieht. So werden manche Verhaltensweisen erst verstehbar, wenn man den Zeitfaktor einbezieht. Es geht um Fragen der Zeitverwendung und Zeiteinsparung, um das Zusammenpassen unterschiedlicher Zeitstrukturen in verschiedenen Lebensbereichen und um die Zeitperspektive, die sich aus dem gegenwärtigen Moment, der erinnerten Vergangenheit und der vorgestellten Zukunft zusammensetzt. Es ist die Vergangenheit, die den Menschen zu dem gemacht hat, was er gegenwärtig ist. Ohne eine Zukunftsperspektive gäbe es keine Motivation und kein Planen. Die Zeitperspektiventherapie ist darauf gerichtet, eine Balance zwischen den drei Abschnitten herzustellen sowie Depressionen und psychische Erkrankungen zu heilen, die auf einer fehlenden Zukunftsperspektive oder auf traumatischen Erfahrungen beruhen. Es gibt keine Zeitlosigkeit, denn Veränderungen finden fortwährend statt. Indem er kulturelle Umwelten und gebaute Umwelten schafft, trägt der Mensch aktiv dazu bei. Nicht nur die Umwelt ändert sich, sei es durch natürliche Vorgänge oder durch menschliches Handeln, sondern auch der Mensch selbst, indem er heranwächst und altert. Ein Ziel des Buches ist in Analogie zum Umweltbewusstsein das Zeitbewusstsein zu stärken. (Verlagstext)

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Zeitschrift

Peter Gautschi, Tilman Rhode-Jüchtern,
Wolfgang Sander, Birgit Weber (Hrsg.)  

Zeit
Zeitschrift für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften

2023
Frankfurt/ Main: Wochenschauverlag

Zeit ist eine existenziell wichtige Kategorie unseres Lebens und eine Fundamentaldimension der Didaktik der Gesellschaftswissenschaften: Schülerinnen und Schüler sollen sich in ihrem Leben in Zeit, Raum und Gesellschaft orientieren und gesellschaftlich verantwortlich handeln können. Dazu müssen sie in der Lage sein, eine Denkbewegung aus ihrer Gegenwart ins Universum des Historischen und wieder zurück zu ihrem Jetzt und zur Zukunft zu vollziehen. Gerade vor dem Hintergrund einer immer breiter werdenden Gegenwart bringt dies vielfältige Herausforderungen für die Fachdidaktik mit sich. Die Beiträge dieses Hefts beschäftigen sich daher mit dem heutigen Verständnis von Zeit und dem Umgang der gesellschaftswissenschaftlichen Fachdidaktiken mit diesem. (Verlagstext)

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Florence Gaub

Zukunft.
Eine Bedienungsanleitung

2023
München: dtv

Selten war die Zukunft mit so vielen und großen Unsicherheiten behaftet wie heute. Aber: „Der Mensch ist das das Wesen, das die Fähigkeit hat, sich die Zukunft so detailliert vorzustellen, dass es sie erschaffen kann“, schreibt Florence Gaub, und das ist in diesen Monaten eine Nachricht voll Hoffnung. (Verlagstext)

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Philipp Rhein

Rechte Zeitverhältnisse
Eine soziologische Analyse von Endzeitvorstellungen
im Rechtspopulismus

2023
Frankfurt/Main – New York: Campus

Die antidemokratischen Bedrohungen der Gegenwart und ihr sichtbarster Ausdruck, der erstarkte Rechtspopulismus, sind Verarbeitungsformen einer Krise gesellschaftlicher Zeitverhältnisse. Anhand ausführlicher Interviews mit AfD-Wähler:innen zeigt Philipp Rhein, inwiefern im Rechtspopulismus eine kollektive »Verlustwut« der Spätmoderne verarbeitet wird, in der »Normalität« abhandengekommen, Krise zum Dauerzustand und Zukunft zum Bedrohungsszenario geworden ist. AfD-Wähler*innen reagieren nicht mit nostalgischer Vergangenheitsorientierung, sondern mit Endzeitdystopien und Kairos. Das macht den Rechtspopulismus zu einer Bedrohung für die Demokratie: Weil er Symptom einer Zeitkrise unserer Gegenwartsgesellschaft ist, gelingt es ihm trotz oder gerade wegen seiner destruktiven, postfaktischen und konzeptarmen Aufstellung erfolgreich zu sein. (Verlagstext)

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Christian Jakob

Endzeit.
Endzeit. Die neue Angst vor dem Weltuntergang und der Kampf um unsere Zukunft

2023
Berlin: Ch. Links

In einer Welt voller Krisen wächst vor allem unter jungen Menschen die Furcht vor dem Ende. Dabei geht es nicht nur um den Klimawandel: Ökologie, Krieg, Inflation und Pandemie ballen sich zu einer Polykrise und untergraben den Glauben an eine gestaltbare Zukunft, die vielen nicht mehr vorstellbar erscheint. Mit analytischem Scharfsinn untersucht Christian Jakob die Ursachen und Folgen dieser Ängste auf unsere Gesellschaft: Wie und warum tragen Medien heute zu einer negativ verzerrten Wahrnehmung bei? Wie beeinflusst die Angst vor dem Kollaps das Verhältnis von Eltern und Kindern? Wie schüren Rechte und Geschäftemacher Untergangsängste? Welche Folgen haben diese für die Demokratie? Und was macht manche Menschen handlungsfähig, während andere sich ohnmächtig fühlen? Jakob seziert die Mechanismen der Endzeitangst und zeigt, warum trotz allem Grund zur Zuversicht besteht.(Verlagstext)

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